Der April macht was er will

Kaum eine andere Jahreszeit ist so unbeständig wie der April. Freut man sich gerade noch über Sonnenschein und sommerliche Temperaturen, da lässt einen der plötzliche Temperatursturz mit Starkregen bereits hastig alle Balkon- und Terrassenpflanzen wieder in Sicherheit bringen.

Findest auch Du das Aprilwetter dieses Jahr besonders extrem? Auch in anderer Beziehung können wir uns oftmals des Gedankens nicht erwehren, dass die Dinge irgendwie extremer werden. Doch ist dies tatsächlich so, oder hat ein solches Empfinden nicht auch viel mit der Perspektive zu tun, die wir uns angeeignet haben?

Mit der Frage nach der Perspektive wollen wir unter dem Stichwort Stereotype sind toxisch einmal einen Blick auf die politische Polarisierung in unserer Gesellschaft werfen. In der UmdenkBar werden wir uns zudem mit dem Thema Kritische Männlichkeit beschäftigen und gezielt zu einem Perspektivwechsel einladen. Auch unser Methoden-Tipp im April steht unter dem Motto Perspektivwechsel - Hanna stellt die Methode der Wertschätzenden Erkundung vor. Wie eine wertschätzende Perspektive wiederum unseren Blick auf Pflegeberufe verändern kann, das ist Thema unseres Workshops: Wie reden wir über Pflege?

Seid gespannt - auf vier Impulse und Perspektivwechsel von VIERfältig!

Impuls
Stereotype sind toxisch

Macht auch Dir die politische Polarisierung in unserer Gesellschaft zunehmend Sorgen?

Der Sozialwissenschaftler Jan Voelkel forscht an der Stanford University dazu, was gegen gesellschaftliche Polarisierung tatsächlich hilft. Wesentlich dabei scheint die Erkenntnis, dass die wahrgenommene Polarisierung oftmals stärker ist, als die im Detail empirisch tatsächlich vorhandene.

Vielmehr haben wir oft ein extremes Bild Andersdenkender im Kopf. Ein Stereotyp, ein überzeichnetes Feindbild, das so jedoch selten der Realität entspricht. Daher verfolgen Jan Voelkel und sein Team vor allem den Ansatz, Menschen wieder stärker in persönlichen Kontakt zu bekommen. Denn, so die Forschungsergebnisse, am stärksten nehmen Feindseligkeiten dann ab, wenn wir mit eigentlich sympathischen, nahbaren Menschen in Kontakt kommen, die dennoch andere politischen Einstellungen vertreten als wir.

So ein positiver Kontakt mit politisch Andersdenkenden gibt dann meist Anlass, eigene Stereotype zu hinterfragen. Wir haben es plötzlich nicht mehr nur mit abstrakten Themen zu tun, sondern mit Menschen, mit einem Gegenüber, das uns zurück auf eine zwischenmenschliche Ebene holt. Und im persönlichen ist dann meist doch mehr Raum für Toleranz als wir vielleicht erwarten würden.

Bei aller Unterschiedlichkeit auch das Verbindende zu betonen, das ist, so Voelkel, ein Ansatz, der notwendig scheint, um wieder miteinander ins Gespräch zu finden.

Bei Interesse lest doch einmal das ausführliche Interview mit Jan Voelkel in der taz.

Zum Artikel
UmdenkBar
Kritische Männlichkeit

In der nächsten UmdenkBar wollen wir uns kritisch mit dem Thema Veränderung von Männlichkeit(en) in Organisationen beschäftigen.

Dabei wollen wir Dynamiken hegemonialer Männlichkeiten und Muster des männlich geprägten Konkurrenz- und Wettbewerb- Denkens in Teams & Organisationen aufdecken und hinterfragen. Mit dem Gespräch um eine Kritische Männlichkeit finden wir hierbei eine wirkungsvolle Ausgangsbasis um einerseits Gleichberechtigung zu fördern, also die Stellung und Wertschätzung nicht-männlicher Teammitglieder zu erhöhen, andererseits aber auch Männern zu ermöglichen, einen gesünderen Umgang mit ihren Emotionen und zugeschriebenen Rollenbildern zu entwickeln.

Dabei fangen wir bei uns selbst an, wollen vor allem aber unser jeweiliges Arbeitsumfeld erforschen: Wann erlebst du dominantes männliches Verhalten bei anderen, oder bei dir selbst? Wird in deinem Umfeld vielleicht Männlichkeit durchaus kritisch reflektiert, an den Privilegien ändert sich aber nichts? Seid herzlich eingeladen mit uns zu forschen und zu diskutieren.

Datum: 27.05.2024 / 17-20 Uhr

Veranstaltungsort: NEKO-Café / Joliot-Curie-Platz 1 / 06108 Halle Kosten: 10 € (ermäßigt) / 20 € (Standard) / 30 € (Solidarisch) / Getränke gehen auf eigene Kosten

Anmeldung bis 17. Mai unter info@vierfaeltig.de

Flyer zur Umdenkbar

Arbeiten im eigenen Rhythmus - Ein Impulspapier

An dieser Stelle nochmals Vielen Dank an alle Teilnehmer unserer letzten UmdenkBar im Februar zum Thema “Arbeiten im eigenen Rhythmus”. Das war ein inspirierender Nachmittag für uns alle! Wer nicht dabei sein konnte - Mit unserem Impulspapier zur Veranstaltung, habt Ihr die Möglichkeit ein wenig ins Thema rein zu schnuppern!

Zum Impulspapier
Methoden Tipp
Wertschätzende Erkundung

Wann hast du das letzte Mal an einem Lagerfeuer gesessen und einer guten Geschichte zuhören können? Etwas ganz Ähnliches habe ich mit der Methode der wertschätzenden Erkundung in einem meiner letzten Workshops erlebt.

Anstatt frontal mit neuen Impulsen direkt einzusteigen, waren die Teilnehmenden zuerst eingeladen, sich gegenseitig Geschichten des Gelingens zu erzählen. Inhaltlich ging es um den Umgang mit Konflikten. Unsere Geschichten handelten so davon, wie ein Konflikt oder eine Spannungssituation im Miteinander gut gelöst werden konnten.

Dabei haben sich im ersten Schritt immer zwei Personen zusammengefunden, die sich jeweils ihre Geschichte erzählt haben. Im Folgenden wurde dann eine der Geschichten in einer Viererrunde vorgestellt und besprochen, um letztlich die Faktoren auszumachen, die zum Gelingen beigetragen haben.

Zu guter Letzt haben wir all diese Faktoren des Gelingens im Plenum auf einer Flipchart festgehalten und so viele gute Tipps zum Umgang mit spannungsvollen Situationen sammeln können.

Das besonders wirksame Moment dieser Methode ist es, so viele positive, konstruktive, inspirierende und manchmal gar überraschende Geschichten voneinander zu hören und im Raum zu halten. Das stärkt die Verbundenheit der Gruppe und regt zum Umdenken an.

Zur Methode
Neues Workshopformat
Wie reden wir über Pflege?

Wie wird in der Öffentlichkeit über die Arbeit in der Pflege geredet? Hast Du das Gefühl, dass Pflegeberufe eher positiv oder eher negativ dargestellt werden?

In unserer Arbeit mit den Johanniter Seniorenhäusern haben wir gelernt, dass 80% der Recruiting-Erfolge in den Pflegeberufen über Mund zu Mund Propaganda stattfinden. Dabei stellt sich natürlich die Frage: Welches Bild vermitteln Pflegende, wenn sie selbst über ihren Beruf reden?

Pflegeberufe sind vielseitig, sinnstiftend und anspruchsvoll. Ein Beruf, bei dem Glück und Leid ganz eng beieinander liegen. Ein Arbeitsfeld, das sich an der Sorge für die Pflegebedürftigen und somit auch am Gemeinwohl einer Gesellschaft orientiert. So das Ideal!

Natürlich ist der Pflegeberuf in Vielem herausfordernd. Doch wenn Mitarbeitende lediglich negativ über die Pflege reden, dann motivieren sie keinen Menschen, sich für die Arbeit in der Pflege zu entscheiden. Es entsteht ein negatives berufliches Selbstverständnis, was nicht nur Auswirkungen auf die eigene Arbeit hat, sondern unmittelbar auf die Organisation und die Gesellschaft.

In dem 4-stündigen Workshop “Wie reden wir über Pflege?” wollen wir deshalb daran arbeiten, den Mehrwert einer wertschätzender Sprache zu erkennen und zu fragen, welche Auswirkungen Sprache auf Kolleg*innen, auf die Bewohner*innen und deren Angehörige sowie auf die Rezeption unseres Berufsbildes in der Öffentlichkeit hat.

Vielleicht kann unser Workshop Format auch Euch in eurem Recruiting Prozess unterstützen? Meldet Euch gerne bei uns für mehr Infos!

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